Vom 24. Juni bis 2. September 2012 zeigte die Kunststiftung Erich Hauser eine von Gerhard Breinlinger, Freund und Weggefährte Erich Hausers, kuratierte Ausstellung, die sich mit der Fragestellung: Wie viel Klassizismus darf der Manierismus ertragen? Wie viel Manierismus darf der Klassizismus ertragen?“ auseinandersetzt. Anhand einer repräsentativen Auswahl an Skulpturen soll das Verhältnis Erich Hausers zu manieristischen Gestaltungsprinzipien beleuchtet werden.

Ab den 1960-er Jahren gestaltet Erich Hauser ein vielfältiges Formenrepertoire. Vergleichsweise wenige Entwürfe sind über seine Schaffensjahrzehnte hinweg zu Bildkreationen, etwa nach direkten oder indirekten Vorbildern der Natur geworden. Anklänge an solche naturalistischen Sehnsüchte lehnte Hauser ab. Ihm galt sein Klassizismus-Ideal eigener Prägung über alles. Brüche in diesem Werk durfte es nicht geben. Es ist deshalb mehr als erstaunlich, wie manche von Hausers Arbeiten Entwicklungen aufweisen, die stilistische Umbruchphasen markieren und mehr oder weniger von einer deutlichen Manierismus-Mentalität zu zeugen scheinen. Hauser gab die eigenen Einflüsse nur selten preis.

Hätte man Erich Hauser (1930-2004) als Manieristen bezeichnet, würde er das sicherlich als diskreditierend empfunden haben. Er war zwar für stilistische Affektiertheiten durchaus empfänglich, letztlich überwog bei ihm jedoch immer sein Festhalten an der gestalterischen Disziplin. Und schließlich hat ihn das vor so manchen spekulativen Grenzüberschreitungen bewahrt.