Kunstsammlung Erich Hauser

Die Kunstsammlung Erich Hausers kann als Spiegel seiner vielen Künstler-Freundschaften und Zeitgenossen und als ein in Reflex auf die von ihm organisierten Ausstellungen im Forum Kunst Rottweil gelesen werden. Durch Tausch und Erwerb baute er im Laufe der Jahrzehnte eine herausragende Kunstsammlung auf. Rund 300 Werke – vor allem Malerei – vom Ende der 1950er-Jahre bis heute geben einen Überblick über die Entwicklung der Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Informel, dessen herausragende Repräsentanten wie Gerhard Hoehme, Karl-Otto Götz, Emil Schumacher und Bernard Schultze zum Teil mit mehreren Werken vertreten sind. Die Bilder stehen für Neuanfang und Aufbruch, für ein Bekenntnis zur Individualität und Freiheit, für ein intensives Lebensgefühl und ein Bewusstsein von Tradition und Gegenwart. Sie waren ein geistiger Nährboden für Erich Hauser, vor allem in Bezug auf seine frühen Skulpturen Ende der 1950er-/Anfang der 1960er-Jahre.

Auch Künstler der Zero-Bewegung, Heinz Mack, Günther Uecker, Otto Piene und Christian Megert zählten zu seinem Freundeskreis und sind in der Sammlung vertreten. Klarheit, Reduktion, Licht, Freiheit, mit der Kunst in die Natur gehen und leben – dies waren inspirierende Anregungen für seine Bildhauerkunst und sein Vorhaben, vor den Toren Rottweils ein Gesamtensemble aus Kunst, Architektur und Natur zu gestalten. Die Kunstsammlung, die an offenen Sonntagen besichtigt werden kann, gilt in ihrer Geschlossenheit wie auch Qualität als ein Glanzstück baden-württembergischer Privatsammlungen. Sie lässt sich als eine Art Porträt des Künstlers lesen. Zugleich ist sie Teil des repräsentativen Ambientes, das er für sich und seine Familie schuf.