„Reden über Kunst“

Ein gemeinsames Projekt der Sammlung Grässlin, St. Georgen, der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, Fürstenberg Zeitgenössisch, Donaueschingen und der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen

Was Künstler, Ausstellungsmacher, Kunstwissenschaftler, Kunstkritiker und ein Psychologe und Hirnforscher über den „Wert der Kunst“ zu sagen haben, das ist beim Symposium „Kunst transformiert – Der Wert der Kunst im Wandel“ am 30. und 31. Oktober 2015 in der Sammlung Grässlin in St. Georgen zu erfahren.

Bei dem zweitägigen Symposium werden Aspekte der Beweglichkeit und der Veränderlichkeit von Werten im Umgang mit Kunst im Vordergrund stehen. Vorträge aus den Bereichen der klassischen Kunstwissenschaft, der Kunstkritik, dem Kunstmarkt und der Psychologie reflektieren dabei mit Blick auf den diagnostizierten Wertewandel das Veränderungspotenzial der Kunst und des ‚Betriebssystems Kunst‘: Welche Werte generiert die Kunst? Wie verhält sich das Wertesystem der Künstler zu Wertbildungsprozessen im ‚Betriebssystem Kunst‘ einschließlich des boomenden Kunstmarktes? Wie funktionieren die Mechanismen und Strategien zur ökonomischen Wertschöpfung und wer ist daran beteiligt? Wie reagieren zeitgenössische Künstler auf die Einflussnahme durch Akteure des Ausstellungsbetriebes und des Kunstmarktes? Wie hat sich die gesellschaftliche Wertschätzung von Kunst in den letzten Jahren verändert?

Diesen und weiteren Fragen stellen sich die eingeladenen ReferentInnen und Künstler gemeinsam mit den Symposiumsteilnehmern. Dabei berichten die Künstler Daniel BrägMarko LulićTobias Rehberger und Claus Richter aus der Sicht der Kunstschaffenden über den Wert ihrer Kunst. Dr. Christian Demand, Kulturphilosoph und Herausgeber des Merkur (Eröffnungsvortrag), Prof. Dr. Monika Wagner, Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg, („Vom Wert der Arbeit, des Materials und der Kunst“), Dr. Katja Blomberg, Direktorin und künstlerische Leiterin am Haus am Waldsee in Berlin („Wer schafft den Wert der Kunst?“) Prof. Dr. Lars Muckli, Institute of Neuroscience and Psychology an der University of Glasgow („Wie unser Gehirn Überraschung verarbeitet und was das mit Ästhetik zu tun hat“), Prof. Dr. Dirk Boll, Institut für Kultur- und Medienmanagement in Hamburg und Managing Director Christie’s Continental Europe in London („Vom unbekannten Künstler zum Art Branding in 8 Schritten“) und Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet, Kunstgeschichtliches Institut der Universität Bonn („Wertschöpfungsketten der Gegenwart – wozu Kunstgeschichte?“) untersuchen aus je unterschiedlicher Perspektive Fragen zum „Wert der Kunst im Wandel“.

Die abschließende Podiumsdiskussion mit den Referent*innen moderiert Stefan Koldehoff von der Kulturredaktion des Deutschlandfunks.

Zum Projektnetzwerk „Reden über Kunst“ hatten sich 2009 der Leiter der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen Wendelin Renn, Dr. Heiderose Langer, Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser in Rottweil und Dr. Astrid Ihle, Sammlungsleiterin der Sammlung Grässlin in St. Georgen verbunden. Das Projektnetzwerk realisierte 2011 das zweitägige Symposium „Von der Macht der Kunst – Strategien zur Unsterblichkeit“ in der Kunststiftung Erich Hauser und 2013 die Podiumsdiskussion im historischen Ratssaal von Hans Herkommer im Rathaus Schwenningen zum Thema „Freiheitskrise? Zum Anspruch künstlerischer Autonomie in der Gegenwartskunst“.

Bei der dritten Veranstaltung des Projektnetzwerks „Reden über Kunst“ sind die Kunsthistorikerin Christina Korzen, neue Sammlungsleiterin der Sammlung Grässlin und als vierter Partner die Sammlung „Fürstenberg Zeitgenössisch“ in Donaueschingen mit der Kunsthistorikerin Antonia von Weichs, die dort auch die Öffentlichkeitsarbeit verantwortet, hinzugekommen.